die mühle am mühlbach

Ein Kinderbuch. 
48 Seiten, 17 × 24 cm
Hardcover, Fadenheftung
Mit S/W-Illustrationen des Autors

Privatdruck, August 2021


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Textauszug:
»Paul, Finn, kommt mal«, ruft Lara aufgeregt den Jungs zu.
Die beiden kommen neugierig angelaufen und bleiben staunend vor dem dunklen Loch stehen. »Wow! Das ist ja ein Höhleneingang«, erkennt Finn und in ihm erwacht Entdeckerlust. 
Paul bückt sich und versucht in dem Loch etwas zu erkennen. »Alles dunkel, man kann nichts sehen.«
»Hinter dem Traktor, auf der Werkbank, da lag doch so ’ne alte Lampe, so eine von früher die man noch anzünden muss«, erinnert sich Finn.
»Ja, eine Petroleumlampe, die habe ich auch gesehen. Die hat mich vorhin schon interessiert«, sagt Paul. Die drei rennen in den Schuppen und finden auf der Werkbank die Lampe und darunter, in einer der schweren und mit allerlei Werkzeug randvoll gefüllten Schubladen, auch noch ein funktionierendes Feuerzeug und eine dicke Kerze. Paul nimmt beides heraus und steckt die Kerze in seine Hosentasche. 
Er weiß, wie man so eine Lampe zum Leuchten bringt; sein Vater hat ihm das mal gezeigt. Und nach ein paar Versuchen mit dem Feuerzeug erstrahlt die Lampe in hellem Licht. Als sie wieder zum Eingang der Höhle zurückgehen fallen die ersten Regentropfen. »Es fängt an zu regnen«, sagt Paul, »und es sieht nach einem Gewitter aus. Sollen wir trotzdem in die Höhle gehen?«, fragt er ein wenig beunruhigt die anderen.
»Na klar gehen wir da rein«, erwidert Lara. »Peter ist da drin, ich weiß es ganz genau. Wir müssen ihn finden, vielleicht sogar retten weil er sich dort womöglich verlaufen hat. Vorher gehe ich hier nicht weg«, beharrt sie auf ihrem Entschluss und die beiden Jungs stimmen wortlos zu.
Mit Licht ausgestattet kriechen die Freunde durch das enge Loch in die Höhle. Nur wenige Meter nach dem Eingang gelangen sie in einen kleinen Raum, aus dem ihnen ein modriger und feuchter Geruch entgegen weht. Der Raum ist hoch genug, sodass sie sich wieder aufrichten können. Im Schein ihrer Lampe erkennen sie an der gegenüberliegenden Wand einen Gang, der tiefer in den Berg führt. 
»Wartet mal«, sagt Finn und hat eine Idee. »Der Bindfaden, den ich dabei habe, ist lang genug. Ich befestige ihn an der Felswand und ziehe ihn einfach hinter mir her. Dann haben wir eine Leitschnur und wissen immer, wie wir zurück finden. So können wir uns nicht verirren.« 
Lara und Paul finden das genial und Paul sagt anerkennend: »Das ist eine super Idee.« Finn senkt den Kopf und ist mächtig stolz auf das Lob seines Freundes. Zum Glück ist es dunkel, so können die anderen nicht sehen, dass er ein wenig rot wird.

Paul geht voran und hält die Lampe hoch, damit das Licht die Umgebung möglichst breit ausleuchtet. Im Gänsemarsch folgen ihm Lara und Finn. Lara ruft immer wieder nach Peter. Aber von Peter kommt keine Antwort, es fehlt jede Spur von ihm.
Dann, nach weiteren Rufen, hört Lara etwas. »Hört ihr das auch?«, fragt sie flüsternd die anderen. Die zwei Jungs heben die Köpfe und lauschen angespannt. 
»Da, schon wieder«, sagt Lara.
»Ja«, bestätigt Paul. Dann hört es auch Finn. Ein ganz schwaches Miau hallt durch das Dunkel der Höhle. Langsam gehen sie weiter, bis sie an einer Weggabelung stehen. »Jetzt müssen wir uns entscheiden, links oder rechts«, sagt Paul zu den anderen. Alle sind sich erst einmal unsicher, welcher Weg wohl der richtige ist. Dann hören sie erneut das Miau. »Das kommt eindeutig von links«, sagt Paul. Lara und Finn sind derselben Meinung und ihre Entscheidung ist gefallen; sie nehmen den linken Weg.